Behandlung
Nachfolgend finden Sie eine Übersicht, welche Stationen eine Behandlung bei Krebserkrankungen nehmen kann, inklusive der gängigsten Therapieoptionen:

Vorbereitung auf die Behandlung
Die Behandlung einer Krebserkrankung ist stets auf die individuelle Situation des Patienten, seinen Tumor und dessen Charakteristika zugeschnitten. Deshalb werden vor Aufnahme der Therapie im Allgemeinen umfangreiche Untersuchungen durchgeführt. Oft werden zum Beispiel sogenannte bildgebende Verfahren wie eine Ultraschalluntersuchung, eine Computertomographie oder auch eine Kernspintomographie angeordnet. Sie sollen zeigen, wie groß der Tumor ist, wie weit er sich im Gewebe ausgedehnt hat und ob er bereits Tochtergeschwulste (Metastasen) gebildet hat. Durch Bluttests kann ferner versucht werden, besondere Merkmale des Tumors zu bestimmen. Diese können eventuell Ansatzpunkt für eine gezielte, die Tumorzellen angreifende Behandlung sein. Welche diagnostischen Verfahren im Einzelfall notwendig sind, hängt von Ihrer individuellen Situation als Patient ab.
Die Untersuchungen liefern dem Arzt aber nicht nur Informationen über den Tumor, sondern auch über Ihren allgemeinen Gesundheitszustand. Das ist wichtig, da die Tumorbehandlung sehr belastend für Ihren Körper sein kann. Im Vorfeld wird bei der Diagnostik daher auch geprüft, welche Behandlung dem Körper zugemutet werden kann. Darüber hinaus ist jede Krebsbehandlung eine für den Patienten maßgeschneiderte Lösung, um seinen individuellen Bedürfnissen zu entsprechen. Eine gründliche Analyse Ihrer Lebenssituation und Gewohnheiten spielt dabei eine zentrale Rolle, um eine für Sie sinnvolle und zielführende Behandlung zu entwickeln.
Es kann zum Beispiel sein, dass die Medikamente, die verabreicht werden sollen, in ihrer Dosierung angepasst werden müssen. Die Krebsbehandlung soll möglichst effektiv den Tumor attackieren, aber dabei den Patienten so wenig wie möglich belasten. Welche Therapie geplant ist und wie diese der persönlichen Situation Rechnung trägt, besprechen Sie üblicherweise vor Aufnahme der Behandlung im Gespräch mit Ihrem Arzt.
Download Checkliste: Wie Sie Ihr Zuhause auf die Zeit Ihrer Therapie vorbereiten | Vorschau |

Die Operation
Operation, Chemotherapie (medikamentöse Krebstherapie) und Strahlenbehandlung – das sind die zentralen Säulen der Krebstherapie. Sie werden heutzutage oft durch moderne Verfahren wie die sogenannte zielgerichtete Behandlung und die Krebsimmuntherapie ergänzt.
Auch solche Therapieneuerungen schmälern jedoch nicht den Stellenwert der Operation in der Krebsmedizin. Operative Eingriffe können notwendig sein, um Gewebeproben zu entnehmen und zu prüfen, ob tatsächlich bösartige Veränderungen vorliegen, oder um eine Krebsgeschwulst zu entfernen. Es kann ferner sein, dass eine Operation erforderlich wird, um einen Tumor oder eine Tochtergeschwulst (Metastase) zu verkleinern und damit tumorbedingte Komplikationen zu beheben.
Download Checkliste: Vorbereitung auf den Krankenhausaufenthalt | Vorschau |

Chemotherapie
Der Begriff „Chemotherapie“ umfasst die Behandlung bösartiger Tumoren mit chemischen Substanzen, den sogenannten Chemotherapeutika oder Zytostatika. Er ist in der Krebstherapie gebräuchlich für die Behandlung mit Wirkstoffen, die sich gegen die Tumorzellen richten und diese zum Absterben bringen sollen. Hierzu erhält der Patient sogenannte Zytostatika. Das sind Wirkstoffe, die die unkontrollierte Teilung der Tumorzellen und damit das Tumorwachstum unterbinden. Im Volksmund werden die Zytostatika oftmals auch als „Zellgifte“ bezeichnet.
Download Checkliste: Das können Sie bei auftretender Fatigue tun | Vorschau |

Die Strahlentherapie
Die Strahlentherapie gehört neben der Operation und der Chemotherapie zu den Säulen der traditionellen Krebstherapie. Es wird oftmals auch von der Radiotherapie oder im Volksmund einfach von der Bestrahlung gesprochen.
Im Gegensatz zur Chemotherapie, die im gesamten Körper wirksam werden kann, handelt es sich bei der Strahlentherapie um eine weitgehend lokalisierte, in manchen Fällen auch den ganzen Körper betreffende Behandlungsmaßnahme. Sie kommt bei etwa jedem zweiten Patienten im Lauf der Erkrankung zum Einsatz – entweder als alleinige Maßnahme oder zum Beispiel zusammen mit einer Chemotherapie als Radiochemotherapie.
Download Checkliste: Das können Sie bei auftretender Fatigue tun | Vorschau |

Die zielgerichtete Therapie
Neben der Operation, der Chemotherapie und der Strahlenbehandlung hat sich in den vergangenen Jahren mit der sogenannten zielgerichteten Therapie eine vierte Säule der Krebsbehandlung etabliert. Der Name „zielgerichtete Therapie“ verdeutlicht bereits das Wirkprinzip: Bei dieser Behandlungsform wird versucht, mit Medikamenten zielgenau die Tumorzellen des individuellen Patienten zu attackieren. Es handelt sich deshalb um eine quasi auf die individuelle Situation jedes Patienten maßgeschneiderte Behandlung.
Oft ist in diesem Zusammenhang auch von einer individualisierten oder einer personalisierten Therapie die Rede oder es wird der englische Begriff „Targeted Therapy“ benutzt.

Die immunonkologische Therapie
Die Möglichkeiten der Krebsbehandlung haben sich in jüngster Zeit um eine neue Option erweitert: die immunonkologische Therapie, auch Krebsimmuntherapie oder einfach nur Immuntherapie genannt. Bei diesem Verfahren wird das körpereigene Immunsystem durch spezielle Medikamente darin unterstützt, den Tumor zu eliminieren. Die Krebsimmuntherapie hat somit einen völlig anderen Wirkmechanismus als die Chemo- oder Strahlenbehandlung oder auch die neuen zielgerichteten Therapien.

Komplementäre Therapien
Wer die Diagnose „Krebs“ zu hören bekommt, hat aus verständlichen Gründen den Wunsch, alle Chancen zu nutzen, um eine Heilung zu erwirken. Neben der etablierten Schulmedizin setzen viele Patienten auf sogenannte komplementäre Therapien. Die komplementäre Medizin sollte jedoch keinesfalls mit der alternativen Medizin verwechselt werden. Vertreter der alternativen Medizin lehnen üblicherweise die etablierten Konzepte der konventionellen Medizin ab, obwohl deren Therapieformen in ihrer Wirksamkeit und Sicherheit in Studien belegt wurden Die komplementäre Medizin versteht sich hingegen als Ergänzung (und nicht als Alternative) zur Schulmedizin. Es geht darum, durch zusätzliche Maßnahmen den Heilungserfolg der etablierten Therapie zu verbessern und Nebenwirkungen von Behandlungen wie einer Chemotherapie, und der Strahlenbehandlung zu mindern.
Wenn Sie komplementäre Therapieformen anwenden möchten, sollten Sie vorher unbedingt mit Ihrem behandelnden Arzt sprechen, der Ihre Therapie steuert. Mit ihm ist auch zu besprechen, welche Verfahren zur Anwendung kommen. Denn komplementäre Maßnahmen können unter Umständen die Wirkung von schulmedizinischen Therapieformen schmälern.
Davon abgesehen muss man sich darüber im Klaren sein, dass die komplementäre Therapie keine definitive Heilung der Krebserkrankung erwirken kann. Es ist jedoch möglich, durch einzelne Maßnahmen den Krankheitsverlauf insgesamt günstig zu beeinflussen, Nebenwirkungen der Behandlung zu lindern und insgesamt die Lebensqualität zu verbessern.

Supportive Therapien
Viele der klassischen Behandlungsarten von Krebs wie Chemotherapien und Bestrahlungen sind heute verträglicher als früher. Neue und moderne Verfahren wie zielgerichtete und immunonkologische Therapien sind häufig besser verträglich als eine chemotherapeutische Behandlung. Trotzdem können die eingesetzten Medikamente immer auch Nebenwirkungen verursachen. Welche Begleiterscheinungen auftreten können, ist bei jeder Therapie anders.
Es gibt Medikamente und Therapieformen, mit denen sich belastende Begleiterscheinungen lindern oder sogar ganz vermeiden lassen. Weil solche Maßnahmen zusätzlich zur eigentlichen Krebsbehandlung zum Einsatz kommen, nennt man sie in der Fachsprache „supportive Therapien“, denn „supportiv“ bedeutet unterstützend.
Download Infoblatt: Supportive Therapien | Vorschau |