Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung und tritt überwiegend bei Frauen auf. Der Verein Brustkrebs Deutschland e.V. vermittelt seit 2003 Patientinnen, ihren Familien und Ärzten nach der Diagnose und während der Behandlung verlässliche Informationen und Hilfe, fördert die Vorbeugung und Früherkennung von Brustkrebs und unterstützt unabhängige Forschung. Auf der „Support-Bank“ spricht Mein Krebs, Mein Weg mit Fachleuten aus der Onkologie, die wertvolle Informationen für die Behandlung von Krebs teilen, gemäß dem Motto: „Ausruhen, Hilfe erhalten und gestärkt weitergehen“. Heute treffen wir Renate Haidinger, die Gründerin und 1. Vorsitzende von Brustkrebs Deutschland e.V., zum Gespräch über die Entwicklung von Brustkrebs in Deutschland, wie Betroffene mit der Diagnose umgehen, darüber sprechen und Hilfe finden können.

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Frau Haidinger weiß aus eigener Erfahrung, was die Diagnose Brustkrebs für die Betroffenen bedeutet. Sie selbst bekam den Befund im Jahr 2000. Ein Jahr darauf gründete sie den regionalen Verein Brustkrebs München, um sich für andere Patientinnen einzusetzen, dem 2003 dann Brustkrebs Deutschland e.V. folgte. Ihre Motivation rührte daher, dass „ich zu dem Zeitpunkt, als ich selbst Informationen gebraucht hätte, kaum welche gefunden habe“, erinnert sie sich. Das Internet gab es damals noch so gut wie nicht, während die wenigen Informationen, die man fand, den Betroffenen vor allem „irgendeinen Test oder irgendwelche zusätzlichen Dinge verkaufen wollten, wo kein Mensch wusste, ob sie brauchbar sind.“

„Deshalb war es uns wichtig, gute Informationen für die Patientinnen aufzubereiten.“

Wie wohl die meisten Patientinnen erlebte sie ihre eigene Erkrankung als Schock, der sie aus dem Nichts traf. Fälle von Krebs in der Familie gab es zuvor nicht. „Aber ich hatte gute Ärzte und habe einen Mann, der mich von Anfang an sehr unterstützt hat.“

Brustkrebs-Neuerkrankungen in Deutschland

In Deutschland sind es etwa 70.000 Frauen, die jedes Jahr die Diagnose Brustkrebs erhalten. Frau Haidinger betont, dass die hohe Zahl daher zustande kommt, dass durch das Mammografie-Screening, zu dem Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre eingeladen werden, viele Brustkrebsfälle geballt zu einem früheren Zeitpunkt entdeckt werden. Dadurch misst man im Moment mehr Fälle, die sich sonst über die nächsten Jahre verteilt hätten und sich so in einem früheren Stadium behandeln lassen.

Brustkrebs betrifft in erster Linie Frauen, nur zu einem Prozent Männer. Frau Haidinger erklärt, dass Mädchen und Jungen vor der Pubertät die gleichen Drüsenzellen in der Brust haben. „Wenn aber die männlichen Hormone in der Pubertät dazukommen, dann wächst das Gewebe nicht weiter“, weshalb Männer weniger Zellen haben, in denen Brustkrebs entstehen kann. Dafür wird er bei Männern meistens später erkannt. Die Behandlung bei Männern und Frauen ist allerdings sehr ähnlich.

Gängige Ängste nach der Brustkrebs-Diagnose

 

„Die Chancen auf Heilung sind heutzutage so gut, wie sie es noch nie waren.“

„Was jeder als erstes vor Augen hat, ist das Sterben“, aber Frau Haidinger betont gleichzeitig: Für einen Großteil der Patientinnen sind die Chancen auf Heilung so gut sind wie noch nie. Als weitere häufige Ängste nennt Frau Haidinger die Arbeit, das Umfeld, wie sehr Therapie und Operation das Selbstbild beeinflussen, das Körperbild, die eigene Weiblichkeit und auch die Partnerschaft. „Viele Felder werden da von den Frauen als Ängste empfunden“, fasst Frau Haidinger zusammen. Denn die Krebsbehandlungen und Operationen haben auch Nebenwirkungen, die auch langfristig bestehen bleiben können.


Das war der erste Teil der dreiteiligen Interviewreihe mit Frau Haidinger. In den kommenden Teilen spricht sie über den Brustkrebsmonat Oktober, wie Patientenorganisationen Betroffenen weiterhelfen und unterstützen und wie man über die eigene Erkrankung sprechen kann.


Renate Haidinger ist Medizinjournalistin, Gründerin und 1. Vorsitzende von Brustkrebs Deutschland e.V.. Der Verein setzt sich für die Sensibilisierung und Aufklärung der Öffentlichkeit über Brustkrebs ein und stellt Interessierten, Betroffenen und Angehörigen ein breites Netz an Informationen und Hilfe bereit. Frau Haidinger ist eine der führenden Patientenrechtsvertreterinnen, berät darüber hinaus Patientinnen und schult Fachpersonal. Für ihr Engagement erhielt sie 2013 das Bundesverdienstkreuz.