Hilfe, wenn sonst niemand zum Reden da ist

Jeder geht anders mit der Diagnose „Krebs“ um. Eine „richtige“ oder „beste“ Reaktion darauf gibt es nicht. Mancher braucht etwas länger, um sich mit der veränderten Lebenssituation auseinanderzusetzen, anderen gelingt dies schneller. In manchen Fällen fühlt man sich vielleicht überfordert und alleine in der Situation. Ratlosigkeit, Angst und Depression sind mögliche Folgen. Vielleicht gibt es keine nahestehenden Angehörigen oder Freunde, oder man findet einfach keine Worte, um mit geliebten Menschen darüber zu sprechen. Wenn Sie sich in einer solchen Lage befinden, gibt es eine Reihe an anonymen Seelsorge-Angeboten, die unkompliziert und kostenlos telefonisch erreichbar sind. Dort hört man Ihnen zu, spendet Trost und gibt auf Wunsch Ratschläge für die kommende Zeit.

Hier erhalten Sie kostenlose Hilfe und Beratung am Telefon:

Infonetz KrebsDeutsche Krebshilfe – 0800 80708877 (Montag-Freitag von 8-17 Uhr, kostenlos)
Die Deutsche Krebshilfe berät anonym am Telefon Patienten sowie Angehörige. Nach jedem Gespräch stellen die Berater auf Wunsch persönlich zugeschnittene Informationsmaterialien zusammen, die auch weitere Kontaktadressen und Hilfsangebote vor Ort umfassen.

Krebsinformationsdienst – 0800 - 420 30 40 (täglich von 8-20 Uhr, kostenlos)
Der Krebsinformationsdienst berät ebenfalls am Telefon über das gesamte Spektrum von Krebserkrankungen und stellt auf Wunsch Informationen zu weiteren Hilfsangeboten zusammen. Auch wenn man besorgt ist und Angst hat, hören die Berater am Telefon aufmerksam zu und nehmen sich Zeit für Ihre Sorgen.

TelefonSeelsorge – 0800 111 0 111 | 0800 111 0 222 (durchgehend erreichbar, kostenlos) Die TelefonSeelsorge ist rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr erreichbar und steht jedem Anrufer mit Rat und offenem Ohr zur Seite, auch Krebspatienten oder deren Angehörigen. Der Kontakt ist absolut anonym. Neben der Telefon-Hotline steht auch ein Online-Chat zur Verfügung.

Weitere Seelsorge-Hilfsangebote

Wenn Sie nicht nur am Telefon mit jemandem über Ihre Sorgen oder Ihre Situation sprechen möchten, steht Ihnen auch jederzeit eine psychoonkologische Betreuung zu, ebenfalls kostenfrei. Dort hilft man Ihnen, sich in der veränderten Lage zurechtzufinden, Ihr Leben neu zu organisieren und Ihre Ängste zu bewältigen – immer geschützt von der ärztlichen Schweigepflicht. Ebenfalls berät man Sie hier zum Umgang mit möglichen Nebenwirkungen, vor denen viele Patienten Angst haben. Das psychoonkologische Personal weiß um die Möglichkeiten unterstützender, sogenannter supportiver Therapien, mit denen sich sehr oft Nebenwirkungen lindern oder sogar vermeiden lassen. Auch der Sozialdienst Ihrer Klinik steht Ihnen jederzeit beratend zur Seite, wenn Sie auf der Suche nach einer Empfehlung oder Adresse sind, an die Sie sich wenden können.

Sie können sich auch jederzeit mit Ihrem behandelnden Onkologen oder Ihrem Pflegeteam austauschen, wenn Sie Sorgen oder Fragen haben, die Ihre Situation und Therapie betreffen. Je offener Sie mit Ihrem medizinischen Team sprechen, desto besser können diese Ihre Behandlung auf Ihre Bedürfnisse zuschneiden. Eine offene und gute Arzt-Patienten-Beziehung ist nachweislich wichtig für eine erfolgreiche Therapie, weil auch Ihr Arzt Ihnen zuhört und weitere Unterstützungsangebote empfehlen kann.