Gut vorbereitet auf den Klinikaufenthalt während der Krebsbehandlung

Während einer Krebsbehandlung steht in den meisten Fällen ein Krankenhausaufenthalt an. Die Gründe dafür sind vielfältig. Es muss sich dabei nicht gleich um eine Operation handeln. Beispielsweise kann eine Entnahme von Gewebeproben (Biopsien) der betroffenen Stellen notwendig sein, die im Rahmen der Therapie untersucht werden müssen. Teilweise bedürfen auch manche Chemo– oder zielgerichtete Therapien eines Krankenhausaufenthalts.

Wegen des medizinischen Fortschritts in den letzten Jahren dauern Krankenhausaufenthalte meist nicht mehr so lang. In den meisten Fällen bleibt vor der Aufnahme genug Zeit, sich darauf vorzubereiten. Mit etwas Organisation und Vorbereitung können Sie so viel dazu beitragen, um Ihren Krankenhausaufenthalt ein Stück weit angenehmer zu gestalten.

Das können Sie vor Ihrem Krankenhausaufenthalt vorbereiten

1. Die Wahl der richtigen Klinik: Nicht nur die Nähe zum Wohnort, sondern die Erfahrung des Krankenhauses und der Ärzte mit bestimmten Eingriffen und Krebsarten sollten den Ausschlag geben. Ein weiterer Vorteil: Auch das Pflegepersonal in diesen Einrichtungen weiß genau, welche Bedürfnisse Patienten mit Krebs haben. Solche spezialisierten Kliniken und Krebszentren werden übrigens von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Lesen Sie hier, wie Sie ein geeignetes zertifiziertes Krebszentrum finden.

2. Pack- und Checklisten vorbereiten: Machen Sie sich vor Ihrem Krankenhausaufenthalt Gedanken darüber, was Ihnen zur Ablenkung zwischen den Behandlungen helfen kann, und legen Sie eine Packliste an. Hier finden Sie eine Checkliste zur Vorbereitung auf den Krankenhausaufenthalt zum Download.

3. Unterhaltung: Erkundigen Sie sich im Vorfeld, ob Sie im Krankenhaus Zugang zum Internet haben. Manche Kliniken bieten ihren Patienten inzwischen kostenloses WLAN an, während andere eine Gebühr für die Nutzung erheben. Die Nutzung von Mobiltelefonen und Smartphones ist in manchen Häusern oder einzelnen Abteilungen auch heute noch nicht gestattet.

4. Besuch vorher absprechen: Kurz nach dem Eingriff benötigen Sie vor allem Ruhe. Vereinbaren Sie nach Möglichkeit feste Besuchszeiten mit Ihren Angehörigen und Freunden, um einen zu großen Ansturm auf einmal zu vermeiden. Oder Sie bitten darum, dass Ihr Besuch sich kurz telefonisch oder per Textnachricht erkundigt, ob oder wann es Ihnen passt.

Das können Sie während Ihres Krankenhausaufenthaltes tun

5. Privatsphäre schützen: Wenn Sie in einem Mehrbettzimmer untergebracht sind, können Sie darauf bestehen, dass Ihre Zimmernachbarn bei Visiten und Untersuchungen keine Details Ihrer Diagnose erfahren. Bitten Sie die zuständigen Ärzte um ein vertrauliches Gespräch und eine Untersuchung ohne fremde Anwesende.

6. Alternativen zum Krankenhausessen: Wenn Sie mit der Verköstigung nicht zufrieden sind, können Sie das Pflegepersonal freundlich fragen, ob es noch Alternativen auf dem Speiseplan gibt, die man Ihnen stattdessen anbieten kann. Ansonsten bitten Sie einfach Ihren Besuch, Ihnen beim nächsten Mal gesunde und schmackhafte Speisen mitzubringen, damit Sie sich mit Genuss stärken können. Welches Essen für Sie am besten geeignet ist, sollten Sie zuvor mit Ihren Ärzten besprechen.

7. Lesestoff: Bücher und Magazine sind sichere Helfer gegen Langeweile. Wenn Ihre Lesevorräte sich dem Ende neigen, können Sie Ihre Besucher bitten, Sie mit Nachschub zu versorgen. Alternativ kommt vielleicht ein E-Book-Reader in Frage. Damit können Sie über Internet direkt auf dem Gerät nach neuem Lesestoff stöbern und diesen kaufen.

8. Computer: Ein Fernseher gehört zwar in den meisten Zimmern zur Ausstattung, aber nicht immer sagt das Programm zu. Vor allem in Mehrbettzimmern kann es schwierig werden, sich zu einigen. Ein Laptop mit DVD-Laufwerk kann da helfen. Wenn Sie über einen Internetzugang verfügen, empfiehlt sich auch ein Tablet-Computer und ein Abonnement bei einem Streaming-Anbieter oder die Nutzung der öffentlich-rechtlichen Mediatheken. Mit Kopfhörern bleiben Sie und Ihre Zimmernachbarn ungestört.  

9. Freundlich sein zum Pflegepersonal: Ein respektvoller und höflicher Umgang kann die Zeit im Krankenhaus für alle Beteiligten erleichtern. Natürlich sind Sie nach der Operation oder Behandlung angeschlagen, haben Schmerzen und benötigen etwas Zeit, sich zu erholen. Das Pflegepersonal weiß das und wird alles dafür tun, dass Sie sich besser fühlen. Kleine Gesten und Worte der Dankbarkeit leisten viel, um eine gute und vertrauensvolle Atmosphäre aufzubauen.

10. Hygiene: Gerade weil Sie anfangs womöglich etwas schwach sein werden, ist eine gründliche Hygiene umso wichtiger. So kann Ihr Körper sich auf die Heilung konzentrieren, ohne dass das geschwächte Immunsystem zusätzlich beansprucht wird. Regelmäßige Handdesinfektionen − bei Ihnen, Besuchern und medizinischem Personal − sowie Körper- und Mundpflege sind wichtig. Ebenso eine offene Kommunikation: Wenn Sie Hilfe benötigen, sprechen Sie Ihre Pflegerinnen und Pfleger darauf an. Auch wenn Sie Unwohlsein, Schmerzen oder andere Nebenwirkungen verspüren.